4 Uhr morgens klingelt der Wecker. Anziehen, Waffe und Glas einpacken und los geht’s. Trotz des frühen Aufstehens bin ich doch etwas spät dran. Am Horizont wird der dunkle Nachthimmel bereits hell. Leise laufe ich zum Hochsitz und richte mich erstmal ein. Und warte.
5:25 Uhr höre ich ein Knacksen im Wald. Ist das der Bock den ich hoffe an diesem schönen Sommermorgen anzutreffen? Mein Herz wird etwas schneller und ich lausche in die Stille. Das knacksen ist verstummt und mir wird bald klar, er tritt nicht heraus. Seit Tagen saß ich abends an und habe in der Dämmerung den vermeintlichen Bock gesehen, doch das Licht hat ein eindeutiges Ansprechen schwer gemacht. Die zwei Stücke konnte ich stehen sehen, doch wer ist der Bock und wer die Geiß? daher wollte ich das Licht eines beginnenden Tages nutzen. Mittlerweile ist eine halbe Stunde vergangen und… es passiert nichts.

Nach und nach erwacht die Welt um mich herum. Als der Nebel über die Wiese zieht spüre ich wie die Luft um mich spürbar kälter wird.

Die Zeit vergeht und so sehe ich über den Baumwipfeln die Sonne aufgehen. Die Konturen um mich herum werden klarer und die Vögel erwachen und begrüßen den Tag. Ich bleibe sitzen und genieße die Morgenstimmung.

Plötzlich sehe ich im Augenwinkel, wie etwas über die Wiese läuft. Es ist ein kleiner Fuchs mit Beute im Maul. Er wirft einen kurzen Blick in meine Richtung, hält inne und lässt sich nicht von seinem Plan beirren weiter zu laufen und im Wald zu verschwinden.

Kurze Zeit später entdecke ich einen Besucher der sich auf meinem Gummistiefel niedergelassen hat.
Der Bock hat mir keinen Anblick gewährt. So neigt sich der Jagdmorgen dem Ende zu und ich beschließe um ca. 8:10 Uhr abzubaumen. Nun beginnt der Alltag!
